Lagerleitung
Alex und Ruth
Alex ist 24 Jahre alt und studiert an der Uni Stuttgart technische Kybernetik. Er ist aus dem Stamm Paracelsus von Hohenheim, dem Gau Sueben. Neben seiner jahrelangen Arbeit auf Stammes- und Gauebene geht er Laufen, Ninjutsu und Segeln.
Ruth ist 20 Jahre alt und aus der Siedlung Wangari Maathai, in der sie das Siedlungsleben jahrelang aktiv mitgestaltet hat, bis sie in Göttingen anfing, Ökosystemmanagement zu studieren. Neben den Pfadfindern war sie lange Zeit in einem Turnverein als Turnerin und Übungshelferin aktiv.
Wie seid ihr dazu gekommen, die Lagerleitung zu übernehmen?
Ruth: Das letzte Bundeslager hatte mich schon voll motiviert, mich beim nächsten Bula zu engagieren. So war ich bei dem zweiten Treffen für das Bula, bei dem die Grundlagen besprochen wurden. Da es noch keine Lagerleitung gab, habe ich bei mir im Gau rumgefragt. Zwei Monate später hat mich dann Alex gefragt, ob ich seine Stellvertreterin sein würde. Durch Zufall haben wir uns danach in Istanbul getroffen und dort beschlossen, uns dem Bundesthing vorzustellen. Auf dem Bundesthing wurden wir dann auch gewählt.
Alex: Das hört ich jetzt etwas kitschig an, aber wir haben uns tatsächlich am Bosporus dazu entschieden, uns zur Wahl stellen zu lassen.
Das Bundeslager ist viel Arbeit. Warum tut ihr euch das an?
Ruth: Für mich ist das Bundeslager ein sehr prägender Bestandteil bei den Pfadfindern. So war es mir wichtig, dass das Bula 2016 wieder stattfindet. Und ich habe eine Sippe, für die es an der Zeit ist, auf das Bula zu gehen. Außerdem bin ich wegen des Studiums von meinem Stamm weggezogen und habe nach einer neuen Aufgabe gesucht.
Alex: „Du bist verrückt!“, sagt mir meine Freundin mindestens einmal die Woche. Ich denke, das gehört schon ein bisschen dazu, um so ein großes Projekt ehrenamtlich neben dem Studium her zu machen. Aber ich mache das aus Überzeugung. Mir ist ebenso wie Ruth wichtig, dass es 2016 wieder ein Bundeslager gibt. Dazu kommt, dass ich im Herbst 2014 nach vier Jahren das erste Mal überhaupt einen potenziellen Nachfolger als Stammesführer in meinem Stamm hatte. Und um ehrlich zu sein: Ich habe zu diesem Zeitpunkt nach einer neuen Aufgabe gesucht.
Nach der Arbeit kommt das Vergnügen. Worauf freut ihr euch am meisten?
Ruth: Darauf, dass der ganze Lagerplatz voller Zelte und Leuten sein wird. Und vor allem freue ich mich auf den Abschlussabend!
Alex: Etwas wachsen zu sehen, was man selber geplant hat, ist großartig. Aber wir können noch so viel planen und irgendwelche Abläufe vorgeben, wir werden erst auf dem Lager sehen, ob das Ganze so klappt, wie wir es uns vorgestellt haben. Deshalb wird das für uns kein Lager so wie wir es bisher als Teilnehmer kennen. Aber ich freue mich darauf, im Hintergrund die Fäden zusammenzuhalten und dem Bund ein hoffentlich unvergessliches Lager zu bereiten.
Bei welcher Aufgabe seid ihr bisher am meisten über euch hinausgewachsen?
Alex: Die Frage ist schwer zu beantworten. Es gibt viele Aufgaben, die so in ihrer Art neu für uns sind. Der Kontakt und die Verhandlungen mit dem Landratsamt und dem Bürgermeister, die gemeinsame Ausarbeitung der Auflagen für das Lager war und ist für mich so eine Aufgabe, die neu für mich war und bei der ich viel lernen konnte.
Ruth: Bei den meisten Herausforderungen merkt man erst wenn man sie geschafft hat, dass es möglich ist, sie zu lösen. Es ist das erste Mal, dass der Alex und ich ein Bundeslager organisieren und so stehen wir ständig vor neuen Entscheidungen und Herausforderungen.
Warum muss ich eurer Meinung nach unbedingt zum Bundeslager kommen?
Ruth: Ganz einfach: Weil es fantastische 12 Tage mit wunderbaren Leuten werden.
Alex: Grundsätzlich halte ich es für unseren Bund mit den doch teilweise sehr unterschiedlichen Traditionen für wichtig, gemeinsame Aktionen zu haben. Das Bundeslager bietet die tolle Möglichkeit, den Bund zu erleben, andere Pfadfinderinnen und Pfadfinder zu treffen und so zu einem Bund zusammenzuwachsen.
Das Bundeslager findet in Beilstein statt, wo auch euer Gau vertreten ist. Was ist für euch das Besondere daran, dass das Bula im eigenen Gau stattfindet?
Ruth: Wir kennen hier so viele Pfadfinder, können sie einschätzen und wir wissen: Wenn irgendwas schief läuft, können wir uns auf unseren Gau verlassen!
Alex: Der eigene Gau gibt einem Rückhalt und man merkt, dass viele mithelfen wollen, das Bundeslager zu gestalten. Das geht sogar so weit, dass wir teilweise tatkräftige Unterstützung ablehnen müssen, um den Gau mit seinen Stämmen auf dem Bundeslager selber funktionsfähig zu halten. Das ist nicht immer leicht, aber ein großartiges Gefühl so unterstützt zu werden.