Eine Hofakademie mit vielen Höhepunkten

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Eine Hofakademie mit Ausblick direkt aus dem Innenhof auf den Birkenfelder Kirchturm hat es noch nie gegeben: Dem Abriss des Bundeshof-Ostflügels ist zu verdanken, dass die 126 Teilnehmer Frühstück in der Morgensonne genießen konnten – nicht dem einzigen, aber dem ersten Höhepunkt der diesjährigen Hofakademie.

Unter den Teilnehmern am Fronleichnamswochenende 14. – 18. Juni 2017 waren 94 Erwachsene und 32 Kinder. Ganz bewusst soll die Hofakademie wieder etwas kleiner werden, damit die guten Gespräche und die spannenden Seminare mehr in Erinnerung bleiben als die Enge im Innenhof, in den Sanitäranlagen oder auf der Zeltwiese. So überraschte es wenig, dass die Akademie 2017 von großer Ruhe und Entspanntheit geprägt war.

Sicher trug dazu auch der Tagesablauf bei, da wir die Pausenzeiten verlängerten, damit man nicht mehr von einem Programmpunkt in den nächsten hetzen muss. Trotzdem zeigt die „Abstimmung mit dem Füßen“: Am meisten lieben die Teilnehmer es, neue Leute kennenzulernen. Der am stärksten besuchte „Programmpunkt“ ist stets der persönliche Austausch im Innenhof. So passte es nur zu gut, dass die Hofakademie anstelle einer Spende zur Bundeshalle kräftig in Sitzgelegenheiten investiert hat, die nun allen Bundeshof-Nutzern zur Verfügung stehen.

Am Donnerstag startete die Akademie mit einem kleinen, aber sehr ertragreichen Seminar, in dem Georg Kobiela, Elena Ball und orka leckeren veganen Brotaufstrich herstellten. Wiebke Lückert fragte nach pfadfinderischen Spuren im Lebenslauf und erreichte viele Teilnehmer damit tief in ihren Wünschen und Überzeugungen. Freitag stand ganz im Zeichen der vegetarischen Ernährung: Die Küche servierte Fleischfreies, im Hof konnten Leser sich an provokanten Thesen zum Vegetarismus reiben (und diese kommentieren). Bernd Pfau ließ den Bundeshof im Rhythmus des Groove versinken und irmel öffnete ihren Teilnehmern den Blick für die Welt der (Bundeshof-)Türen. Johannes Küchle diskutierte Bausteine für nachhaltiges Leben und Vero und Johanna Braig sowie flocke tauchten mit ihren Teilnehmern in die biologische Saatgutgewinnung ein. Am Samstag inszenierte Horst Schwirz eine packende Darstellung von Dürrenmatts Endzeit-Theaterstück „Der Tunnel“. Die externen Referenten Till Wagner und Gregor Ernst zeigten, wie treuhänderisches Unternehmertum funktionieren kann und Bernhard Böhringer ordnete die gerade gestartete documenta 14 in den Kontext der Zeit- und Kunstgeschichte ein. Insgesamt 35 Seminare warben an den fünf Akademietagen um Teilnehmer.

Die Kinderakademie lief fast unbemerkt nebenher. Im achten Jahr mit Kindern sind die Kleinen ein reibungslos mitlaufendes Rädchen geworden. Treckerpicknick, Feuerwehrbesuch und Waldausflug mit pfäuen – für viele Kinder ist die Hofakademie genauso der Höhepunkt im Pfadfinderjahr wie für die volljährigen Teilnehmer.

Ich muss mich immer wieder zwicken, um zum bemerken, dass diese schönen Frühsommertage mit Teilnehmern zwischen 0 und 80 Jahren kein Traum sind, sondern Wirklichkeit. Jede Altersgruppe kann hier eine aufregende Zeit erleben. Rund zwei Drittel der Teilnehmer tragen zugleich als Helfer dazu bei, dass die Veranstaltung rund läuft. Das kann man schwer beschreiben, das muss man miterleben: Die nächste Hofakademie findet über Himmelfahrt 2018 statt. Wer mithelfen will, kann sich bis Ende September 2017 mit einer Seminaridee bewerben, Anmeldestart ist im Dezember 2017.

 

Text: Stefan Peters

Fotos: Stefan Peters und Kirsten Sainio (Singen am Feuer)

 

 

 

 

 

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