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Statement zur champagnertrinkenden Generation Z

Der Kirchentag 2023 liegt hinter uns. Die über 400 helfenden Pfadfinder:innen aus der CPD sind erschöpft und müde. Nach ihrer Heimfahrt in vollen Zügen, in stickigen Fernbussen oder in engen Autos sind sie wieder gut zuhause angekommen. Viele haben erst jetzt die Zeit, ihren News-Feed der vergangenen Tage zu lesen. Dabei begegnen ihnen unter anderem folgende Aussagen:  

▪ „Mich ärgert, dass sie (gem. Generation Z) zu viel an sich denken und zu wenig an die Gesellschaft.“

▪ „Es entstehe keine soziale Gesellschaft, wenn Leute im Alter von Mitte 20 drei, vier Tage pro Woche arbeiteten, um dann gegen 22 Uhr einen Champagner zu bestellen.“

Wir stellen fest, dass solche pauschalen und nicht differenzierten Aussagen auf die Kirchentagshelfer:innen entmutigend und enttäuschend wirken. Denn diese Aussagen stehen diametral dem Bild und der Haltung junger Menschen entgegen, die voller Energie auf dem Kirchentag helfen.

Auf dem Kirchentag leisten die Pfadfinder:innen meist zwischen 5 und 12 Tagen harte Arbeit bis spät in die Nacht, in der prallen Hitze oder bei strömendem Regen. Das alles passiert ehrenamtlich in ihrer Freizeit, in den Schulferien oder sogar im (unbezahlten) Urlaub. Ohne dieses enorme Engagement der Helfer:innen könnte der Kirchentag nicht stattfinden.

Das Ziel unserer Pfadfinderarbeit ist es, junge heranwachsende Menschen zur Verantwortungsübernahme für sich, für ihre Mitmenschen, für die Gesellschaft und für die Natur zu begeistern. Wir haben viele junge, engagierte Pfadfinder:innen, die sich gerne und freiwillig dieser Verantwortung stellen. Ohne diese unzähligen jungen Menschen, gerade aus der sogenannten Generation Z, könnte unser Pfadfinderbund nicht existieren. Im Übrigen kommt unsere Pfadfinderarbeit nicht nur sehr gut ohne Champagner aus, sondern regt auch zu einem Leben in Bescheidenheit und für die Gemeinschaft an. 

Aus diesen Gründen können wir die pauschalen Aussagen über die Generation Z nicht unkommentiert stehen lassen. Denn die Pfadfinder:innen unseres Bundes sind der lebende Beweis, dass diese  Äusserungen nicht stimmen. 

Abschließend gehört unser Dank Euch: 
Liebe Pfadfinder:innen, liebe Helfer:innnen. Vielen Dank für euren unermüdlichen Einsatz am Kirchentag, für euren Bund und für unsere demokratische Zivilgesellschaft. Ohne euch wäre die Welt ein schlechterer Ort. 

Gut Pfad,
Jakob (Bundesführer)
Hannah (1. stv. Bundesführerin)
schwede (2. stv. Bundesführer)
Greta (Bundesredaktionsleiterin)

Beitragsbild: Kirchentag/Robin Walz